Vom Murgtal auf die große Bühne in Amsterdam

Ein Moment der Nervenanspannung und des Stolzes für den Turnverein Gernsbach und den Turnerbund Gaggenau: In leuchtenden LED-Kostümen ist die Showgruppe Trongym am Dienstag bei der World Gymnaestrada in Amsterdam auf der großen Bühne gestanden. Als Teil der deutschen Delegation präsentierten die 21 Mitglieder eine Kombination aus Tanz, Akrobatik und Turnen – und das vor mehr als 4.500 Zuschauern. „Die Aufregung und Anspannung waren riesig. Wir sind zum ersten Mal auf einer so großen Bühne und vor einem internationalen Publikum aufgetreten“, erzählt Paul Stangenberg. Gemeinsam mit seiner Frau Sabrina gründete der Gernsbacher 2019 die Showgruppe Trongym, die unter anderem schon bei den Schlosslichtspielen in Karlsruhe zu sehen war. Am vergangenen Samstag reisten die beiden mit den anderen 21 Gruppenmitgliedern zu dem weltweit größten Turnfestival nach Amsterdam an. Bei der Eröffnungsfeier am Sonntag kamen rund 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt zusammen und stellten sich vor. Ab Montag verwandelte sich die Amsterdamer Messe in ein Showhalle mit sieben Bühnen, auf denen die Delegationen aus insgesamt 55 Ländern ihre Darbietungen präsentierten. „Die Atmosphäre war wirklich sehr beeindruckend, alle Gruppen feuerten sich gegenseitig an und zeigten ihre Unterstützung“, erzählt Stangenberg. Am Dienstag richtete der Deutsche Turnerbund den Nationalen Abend aus, an dem 2.000 Teilnehmer der deutschen Delegation teilnahmen. Unter dem Motto „Gymphonie“ präsentierte die Showgruppe aus Gernsbach und Gaggenau ihre Choreografien zu klassischer Musik. Unter den Zuschauern befanden sich stolze 17 Familienmitglieder und Bekannte, die extra angereist waren. „Es hat uns sehr stolz gemacht, dass einige unserer Verwandten und Freunde unseren großen Auftritt miterleben konnten“, betont Sabrina Stangenberg. „Und für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, hat der TB Gaggenau ein Public Viewing im Clubhaus organisiert“, ergänzt Paul Stangenberg. Die Vorbereitungen für ihren großen Auftritt auf der Gymnaestrada waren seit Anfang des Jahres voll im Gange. „Wir haben jede Woche trainiert an unserer technischen Darbietung gefeilt“, so Felix Merkel. Er ist der der technische Kopf hinter Trongym. „Vor allem hinter unserem Markenzeichen, den Leuchtanzügen, versteckt sich viel technischer Aufwand. Wir waren erleichtert, dass die Lichtershow beim Auftritt so funktioniert hat, wie wir es uns vorgestellt hatten“, freut sich der Gernsbacher. Mithilfe von Crowdfunding konnte die Gruppe 3.000 Euro sammeln, um die Anreise in die Niederlande, die Unterkunft und die technische Darbietung zu finanzieren. „Auch die beiden Vereine aus Gernsbach und Gaggenau haben unsere Reise finanziell unterstützt, darüber sind wir sehr dankbar“, betonen die Gruppenleiter. Bis Freitag bleiben die Trongym-Mitglieder noch in Amsterdam, feiern ihren Erfolg und feuern die anderen Gruppen bei ihren Auftritten an.